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Das erste PU Tanklager

Wie kam es zur Spezialisierung im Bereich Polyurethane?

H.-J. Keil: Keil arbeitete als Heizungsbaubetrieb für Privat und Gewerbekunden. Eines Tages kam die Anfrage von Heinrich Stagge, gelernter Waagenmeister und Leiter der Werkstatt und Instandhaltung des Rohstofflagers bei Elastogran (heute BASF), ob einige Keil Mitarbeiter im Rohstofflager dauerhaft bei Reparatur und Instandhaltungsarbeiten helfen könnten. Dabei ging es vor allem um Schweißarbeiten.

 

Da meine Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt qualifizierte und gute Schweißer waren, haben wir den Auftrag angenommen und dort für einige Jahre die Instandhaltung des Lagers gewährleistet. Während dieser Zeit konnten meine Monteure und ich erste Erfahrungen im Bau von industriellen Anlagen machen, wie zum Beispiel das Anschließen von Tanklagern.

Gemeinsam mit den Anlagentechnikern der Elastogran wurden fortlaufend Verbesserungen an den Anlagen vorgenommen und meine Monteure konnten sich ein umfangreiches Wissen in diesem Bereich aneignen.

Wie ging es weiter auf dem Weg zum ersten Tanklager?

H.-J. Keil: Elastogran hatte unter anderem eine Niederlassung in München. Die Anwendungstechniker dort bekamen von Kunden der Elastogran das Feedback, dass die gelieferten Rohstoffe zu schnell altern würde und somit nach kurzer Zeit schon nicht mehr verwendbar seien. Die richtige Lagerung bei den Kunden der Elastogran war ein Problem, dem die Anwendungstechniker in München auf den Grund gingen.

Die Elastogran entwickelte für die eigene Rohstofflagerung ein spezielles Konzept, dass von unseren Monteuren nach Vorgabe gebaut wurde. Das spezielle Konzept beinhaltet die Überlagerung mit Stickstoff, die die Reaktion mit Luft unterbindet und eine schnelle Aushärtung der Rohstoffe verhindert.

Das bei Elastogran entwickelte Knowhow hat Keil dazu befähigt eine ähnliche Anlage zur Lagerung von Rohstoffen auch an anderer Stelle zu bauen.

 

Wann wurde das erste PU Tanklager gebaut?

H.-J. Keil: Das erste Tanklager wurde ca. 1984/85 ausgeliefert. Unser erster Kunde war ein Hersteller von Pinseln und Putzbrettern aus der Region. Hier wurde der Tank liegend installiert. Gleich danach kam ein weiteres Tanklager bei Hymer in Bad Waldsee dazu.

Wir haben die ersten Tanklager in Schwege in einer Schmiede beim ortsansässigen Landmaschinenmechaniker ausgerüstet, geliefert wurden die Tanks von der Firma Scharf, die bis dahin hauptsächlich auf die Herstellung von Heizöltanks spezialisiert war. Bis 1989 wurden die Tanklager in Schwege oder direkt beim Kunden ausgestattet bis wir dann in unsere neuen Räumlichkeiten im Hunteburger Gewerbegebiet ziehen konnten. Dort hatten wir dann eine Halle, in der wir Tanklager ausrüsten konnten. Viele Tanks wurden dort auch schon direkt auf der Baustelle ausgerüstet und nicht in der Werkstatt.

 

Wie ging es danach weiter?

H.-J. Keil: Direkt nach der Auslieferung der ersten beiden Lagertanks haben wir dann ein Prospekt erstellt und 50 Stück davon drucken lassen. Aufgrund unserer ersten beiden Lagertanks und dem Kontakt über Elastogran als Multiplikator, konnten wir schnell unseren Kundenstamm ausbauen. Der Vertrieb lief sehr gut. Bis 1999 hatten wir bereits ca. 400 Tanks bei Scharf gekauft, ausgerüstet und an Kunden ausgeliefert. Bis heute ist die Lagerung und das Handling von Stoffen zur Herstellung von Polyurethanen einer der Kernkompetenzen von Keil Anlagenbau.

Flyer 1. Tanklager